SiGeKo - Sicherheits- und Gesundheitskoordinator
Der Bau birgt besondere Risiken und stellt ein erhöhtes Unfall- und Gesundheitsrisiko für die Beschäftigten dar. Auf Baustellen können verschiedene Gefahrenquellen wie schwere Maschinen, Höhenarbeiten, ungesicherte Baugruben, Gefahrstoffe und andere potenziell gefährliche Situationen auftreten.
Bei Baustellen, auf denen mehrere Gewerke gleichzeitig oder nacheinander tätig sind und die eine bestimmte Größe überschreiten, besteht die Pflicht zur Bestellung eines Sicherheits- und Gesundheitsschutz-Koordinators. Der SiGeKo unterstützt den Bauherrn und die am Bau Beteiligten bei der Einbindung von Sicherheit und Gesundheitsschutz während der Planung, Ausführung und späteren Arbeiten an der Baustelle.
Wenn vorsätzlich kein ausgebildeter Sicherheits- und Gesundheitsschutz-Koordinator eingesetzt wird, obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben ist, kann das als Straftat angesehen werden.
Welche Voraussetzungen braucht man und wie verläuft die Ausbildung zum SiGeKo nach RAB 30
Im Prinzip kann jeder, der über entsprechende baufachliche Kenntnisse verfügt und auf dem Bau Berufserfahrung gesammelt hat, Sicherheits- und Gesundheitskoordinator werden.
Ein SiGeKo sollte über arbeitsschutzfachliche Kenntnisse und koordinative Fähigkeiten verfügen. Folge dessen teilt sich die Ausbildung in zwei Teile, „Modul B“ und „Modul C“ ein.
Generell kann die Dauer der Ausbildung, sowie die Kosten für die Teilnahme an den Schulungen variieren. Es gibt einige Faktoren, die die Kosten beeinflussen können, wie beispielsweise Anbieter, Schulungsdauer, Schulungsort, Online-Kurs usw.
Es lohnt sich auf jeden Fall, die verschiedenen Angebote zu vergleichen, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für sich zu finden.
Ebenfalls zu beachten ist, ob es sich um einen Kombilehrgang (Teil B und C) oder nur um einzelne Teile der Fortbildung handelt.
Anlage B ist der arbeitsschutzfachliche Teil
In diesem Teil der Fortbildung werden verschiedene Themen im Zusammenhang mit Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, wie z.B. Grundlagen des Arbeitsschutzes, Gefährdungsbeurteilung, Arbeitsmittel und Maschinen, persönliche Schutzausrüstung (PSA) oder Arbeitsmedizinische Betreuung behandelt.
Die Ausbildung dauert meist nur ca. 3 Tage. Die Kosten liegen zwischen 800 und 1.000 €.
Anlage C ist für spezielle Koordinatorenkenntnisse
Der Teil C des SiGeKo-Leitfadens RAB 30 behandelt spezielle Kenntnisse, die für Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren relevant sind. Themen in diesem Teil sind u. a. die Baustellenkoordination, Bauverträge und -vergaben, Dokumentation und Berichtswesen, sowie die Zusammenarbeit und Kommunikation.
Wie der Teil B dauert auch diese Ausbildung nur wenige Tage. Bei den Kosten ist ebenfalls mit ca. 800 und 1.000 € zu rechnen.
Update für SiGe-Koordinatoren
Für den Erhalt der Fachkunde ist es zwingend notwendig, sich regelmäßig fortzubilden. Der Zeitraum von 5 Jahren wird als angemessen betrachtet, jedoch kann eine vorzeitige Fortbildung bei erheblichen Änderungen oder Neuerungen in Bezug auf die Gefahrstoffverordnung als notwendig erachtet werden.
In dieser Weiterbildung werden beispielsweise aktuelle gesetzliche Bestimmungen / Vorgaben überprüft und auch der Erfahrungsaustausch mit anderen SiGeKo’s oder Arbeitsschutzexperten steht auf dem Programm.
Diese Auffrischung dauert in der Regel wenige Stunden und wird auch oftmals online angeboten. Kostenmäßig ist hier mit einem Betrag von ca. 400 bis 500 € zu rechnen.
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