Unter dem Begriff "Heilkunde" versteht man die Gesamtheit der menschlichen Kenntnisse und Fähigkeiten über die Heilung von Krankheiten. In Abgrenzung zur "Schulmedizin" wird Heilkunde häufig im Zusammenhang mit alternativmedizinischen Ansätzen Volksheilkunde oder Erfahrungsheilkunde verwendet.
Unter "Alternativmedizin" werden unterschiedliche Behandlungsmethoden und diagnostische Konzepte zusammengefasst. Sie verstehen sich allesamt als Alternative oder Ergänzung zu wissenschaftlich begründeten Behandlungsmethoden der Medizin und Psychologie.
Merkmale alternativer Heilmethoden
Zahlreiche Ansätze alternativer Heilmethoden werden als "natürlich", "biologisch" oder "alternativ" bezeichnet. Häufig wird auch der Begriff "ganzheitlich" verwendet. Darunter versteht man die Behandlung von Körper, Geist und Seele.
Alternativmedizinische Ansätze werden z.B. von Heilpraktikern, teilweise aber auch von Ärzten verfolgt. Heilkundliche Berufe und Tätigkeiten unterscheiden sich oft in ihrer Ausrichtung. Man unterscheidet z.B. folgende Verfahren:
- Einsatz von Naturprodukten wie Kräuter, Nahrungsmittel und Vitamine
- Nutzung der Wechselwirkungen zwischen Körper und Geist, beispielsweise durch Yoga, Tai-Chi, Entspannungstechniken oder Meditation
- Manuelle Verfahren wie Osteopathie, Chirotherapie oder Massage
- Homöopathie und Naturheilverfahren
- Traditionelle chinesische Medizin, Tibetische Medizin oder Ayurveda
Ausbildung und Weiterbildung in Naturheilkunde
Die Anwendung alternativer Behandlungsmethoden ist in Deutschland erlaubt. Der Patient muss allerdings umfänglich über etwaige Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt werden.
Für einige Behandlungsmethoden der Komplementärmedizin wurden von den Ärztekammern Weiterbildungsvorschriften erlassen, beispielsweise für Akupunktur, Chirotherapie, Homöopathie und Naturheilverfahren. Nach dem Bestehen der Prüfung dürfen als Qualitätsnachweis die jeweiligen ärztlichen Zusatzbezeichnungen verwendet werden. Mitunter sind diese auch Voraussetzung, falls Leistungen über die Krankenkassen abgerechnet werden sollen.
Ärzte, Apotheker, Psychotherapeuten und andere Berufsgruppen mit akademischem Abschluss können zudem einen berufsbegleitenden Masterstudiengang im Bereich Komplementärmedizin absolvieren.
Naturheilkunde zur Selbstheilung
Naturheilkunde verfolgt das Ziel, körpereigene Fähigkeiten zur Selbstheilung aufzubauen und ist ganzheitlich ausgerichtet. Die Harmonie des Organismus soll mittels natürlicher Ressourcen hergestellt werden. Dazu zählen beispielsweise Licht, Bewegung, Ruhe, Nahrung, Temperatur, Atmung usw. Vor allem werden jedoch natürliche Arzneimittel, die aus Heilpflanzen gewonnen werden, angewandt.
Zur klassischen Naturheilkunde zählen in der Regel:
- Phytotherapie (Zur Behandlung werden Pflanzenwirkstoffe eingesetzt.)
- Hydrotherapie (Die Behandlung erfolgt mittels Wasseranwendungen.)
- Bewegungstherapie
- Diätetik (Bei der Behandlung wird Nahrungskunde eingesetzt.)
- Ordnungstherapie (Es erfolgt eine Neuordnung der Lebensumstände zur positiven Beeinflussung des Organismus.)
Neben diesen Behandlungsmethoden und Anwendungen sind häufig auch alternativmedizinische Bereiche Teil der Naturheilkunde. Beispiele hierfür sind Aromatherapie, Homöopathie, Heilfasten, Ayurveda und viele mehr.
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