Sachkundige Planer* für die Instandhaltung von Betonbauteilen
Die Richtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb) und die Technische Regel des Deutschen Instituts für Bautechnik setzen voraus, dass jede Instandhaltungsmaßnahme (Inspektion, Wartung, Instandsetzung, Verbesserung) geplant, die Planung durch einen Sachkundigen Planer (SKP) durchgeführt und die Ausführung von Schutz- und Instandsetzungsmaßnahmen nach einem Instandsetzungsplan durch einen SKP begleitet wird.Der SKP muss daher über besondere Kenntnisse auf diesem Aufgabengebiet verfügen. Dieser Kenntnisnachweis kann durch einen erfolgreich abgeschlossenen Lehrgang gemäß Ausbildungs-, Prüfungs- und Weiterbildungsordnung des Ausbildungsbeirats beim Deutschen Institut für Prüfung und Überwachung e. V. (ABB-SKP) erfolgen. Mit diesem Lehrgang wird eine Ausbildung zum Sachkundigen Planer (SKP) für die Instandhaltung von Betonbauteilen angeboten. Die vermittelten Kenntnisse stellen die Grundlagen dar, um den Bauwerkszustand beurteilen, Schäden und Mängel bewerten, Entscheidungen zum Konzept und zu den Systemen treffen, Leistungsbeschreibungen aufstellen, Vergabe, Überwachung und Abrechnung der Arbeiten vornehmen sowie Planungs- und Ausführungsfehler vermeiden zu können. Die Technische Akademie Esslingen e. V. (TAE) ist als Ausbildungsstätte vom Ausbildungsbeirat Sachkundiger Planer für die Instandhaltung von Betonbauteilen beim Deutschen Institut für Prüfung und Überwachung e.V. (ABB-SKP) offiziell anerkannt. Der Lehrgang und die Prüfung erfolgen gemäß Ausbildungs-, Prüfungs- und Weiterbildungsordnung des ABB-SKP (APWO-SKP).Dem Lehrgang liegt zudem das Fachbuch „Instandhaltung von Stahlbeton – Anleitung zur sachkundigen Planung und Ausführung“ zugrunde. Die Teilnehmer erhalten ein Exemplar davon.Der Lehrgang hat einen Umfang von 64 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten zzgl. Prüfung. Hinweis zur PrüfungDie Teilnahme an der Prüfung ist freiwillig. Eine rechtzeitige separate Anmeldung per E-Mail ist erforderlich. Möchten Sie daran teilnehmen, fallen zusätzlich EUR 590,00 (MwSt.-frei) an.
Modul 1 – Regelwerke, Grundlagen, Prinzipien und VerfahrenLeitung: Stephan WehrleMontag, 10. bis Mittwoch, 12. Februar 20258.45 bis 12.00 und 13.30 bis 16.45 Uhr1. Tag[1] Regelwerke und ihre Bedeutung (J. Müller)DAfStb-Instandsetzungs-Richtlinie einschl. Anhänge – DIBt Technische Regel „Instandhaltung von Betonbauwerken“ – Muster-Verwaltungsvorschrift MVV TB – ZTV-ING – ZTV-W – VOB Teil C, DIN 18349 – DIN EN 1504 – DAfStb-Verstärkungs-Richtlinie – DAfStb-Schriftenreihe – DBV-Merkblätter – SIVV-Handbuch – WTA-Merkblätter – AGI-Arbeitsblätter – BEB-Arbeitsblätter – DGUV-Regeln – Technische Regeln TRGS – Geltungsbereiche – Inhalte – Unterschiede – Besonderheiten[2] Stahlbeton Grundlagen (S. Wehrle)Bestandteile – Eigenschaften – Ausführung – Dauerhaftigkeit – Brandschutz – lastabhängige Verformungen – lastunabhängige Verformungen – korrosiver Angriff – lösender Angriff – treibender Angriff – mechanischer Angriff – Angriff durch Frost und Frost-Tausalz – Schadensmechanismen[3] Korrosionsschutz der Bewehrung (S. Wehrle)Betonstahl – Spannstahl – Sorten – Carbonatisierung – Chlorideindringung – kritischer Chloridgehalt – Sulfatgehalt – Korrosions-Prozess – Korrosions-Geschwindigkeit – Einfluss von Rissen – Korrosions-Vorgänge – Korrosionsschutz mit Beton – Korrosions-Schutzverfahren bei der Instandsetzung – Sonderverfahren[4] Instandsetzen mit Beton und Spritzbeton (S. Wehrle)Regelwerke – Expositionsklassen – Zusammensetzung – Einbau – Bewehrung – Verbund – Feuerwiderstandsklassen 2. Tag[8] Untergrund von Beton und Stahl (M. Schröder)Ausgangszustand – Eigenschaften – oberflächennahe Schicht – Porosität – Kapillarität – Benetzung – kapillares Saugen – Diffusion – Schadensursachen – Schadensbilder –Anforderungen – Altbetonklassen – Druckfestigkeiten – Carbonatisierungstiefen – pH-Wert – Oberflächenzugfestigkeiten – Oberflächen-Vorbereitungsgrade[5] Kunststoffe für Instandsetzungsprodukte, Rissfüllstoffe und Oberflächenschutzsysteme (R. Gieler – Online)Aufbau – Klassen – Arten – Reaktionsharze – physikalisch trocknende Systeme – siliciumorganische Verbindungen – physikalische Eigenschaften – Viskosität – Bindemittelgehalt –Wasseraufnahme – Diffusionswiderstand – Reißdehnung – Reißfestigkeit – Brandverhalten – chemische Eigenschaften[9] Vorbereiten der Oberflächen von Beton und Stahl (M. Schröder)Verfahren zur Vorbereitung – Geräte und Maschinen – Stemmen – Druckluftstrahlen mit festen Strahlmitteln – Feuchtstrahlen – Nebelstrahlen – Schleuderstrahlen – Druckwasserstrahlen – Hochdruckwasserstrahlen – Flammstrahlen – Bodenfräsen – Handfräsen – Sonderverfahren – Wirkung – Ergebnisse – Auswahlkriterien – Anwendungsgrenzen – Rautiefen – Bestimmungsverfahren[6] Instandsetzungsprinzipien (R. Gieler – Online)Grundlagen – Entwurfsgrundsätze – Expositionsklassen – Mindestbetondeckung – Prinzipien bei Betonkorrosion – Prinzipien bei Bewehrungskorrosion – Auswahlkriterien – Grundsatzlösungen3. Tag [7] Instandsetzungsverfahren (R. Gieler – Online)Verfahren bei Betonkorrosion – Verfahren bei Bewehrungskorrosion – Auswahlkriterien – Grundsatzlösungen[10] Betonersatz mit RM/RC (M. Schröder)Grundlagen – Begriffe – Beanspruchbarkeitsklassen – Stoffbezeichnungen – Anwendungsfälle – Stoffeigenschaften – Instandsetzungssysteme – Korrosionsschutz – Reprofilierung – Egalisierung der Oberflächen – Anwendungstechnik – Verbund – Feuerwiderstandsklassen[11] Betonersatz und -ergänzung mit SRM/SRC (M. Schröder)Stoffeigenschaften – Systembestandteile – Trocken-Spritzverfahren – Nass Spritzverfahren – Dünnstrom-Förderung – Dichtstrom-Förderung – Maschinen und Geräte – Anwendungstechnik – Reprofilierung – Erhöhung der Betondeckung – Bearbeitung der Oberfläche – Verbund – Prüfungen[12] Betonersatz mit PRM/PRC (M. Schröder)Grundlagen – Begriffe – Beanspruchbarkeitsklassen – Stoffbezeichnungen – Anwendungsfälle – Stoffeigenschaften – Instandsetzungssysteme – Korrosionsschutz – Reprofilierung – Egalisierung der Oberflächen – Anwendungstechnik – Verbund – FeuerwiderstandsklassenModul 2 – Instandsetzung, Verstärkung, OberflächenschutzLeitung: Christoph HelfMontag, 10. bis Mittwoch, 12. März 20258.45 bis 12.00 und 13.30 bis 16.45 Uhr4. Tag[13] Instand setzen chloridhaltiger Konstruktionen (D. Ziegler)Chloridgehalt – Chloridverteilung – Korrosionszustand – Verminderung des Chloridgehalts – Kathodischer Korrosionsschutz (KKS) – Makroelemente – verzinkte Bewehrung – nichtrostender Betonstahl – Instandhaltungsplan – Bodenplatte aus WU-Beton[14] Instandsetzen von Wand- und Bodenfugen (D. Ziegler)Anforderungen und Bemessung – Abdichtung nach DIN 18540 – Fugenbänder – Dichtungsbänder – Anstrichverträglichkeit – Abdichtung von Bodenfugen mit Dichtstoffen – Fugenprofile für Bewegungsfugen – Fugenabdichtung in WU-Bauteilen[15] Verstärken von Tragwerken (S. Wehrle)Grundsätze – Begriffsdefinition – Tragverhalten ausgewählter Bauwerke – Aufbeton – Spritzbeton – Kleben von Stahllaschen – Kleben von CFK-Lamellen und -laminaten – Einbau von Bewehrungsstahl in Schlitzen – äußere Vorspannung mit Spannstahlgliedern[16] Ertüchtigen von Tragwerken (S. Wehrle)Grundsätze – Begriffsdefinition – Verfestigung durch Füllen von Hohlräumen – in Schlitze verklebte Lamellen – mineralische Dichtschichten – mineralische Verschleißschichten5. Tag[17] Beurteilen der Standsicherheit (J. Müller)Tragwerkkonstruktionen – Tragwerksbeispiele – Schadensbilder – Beeinträchtigungen – Beurteilung der Einschränkung – Bauzustände – Maßnahmen während der Ausführung – Verantwortung des Planers[18] Instand halten durch Kathodischen Korrosionsschutz (J. Müller)Grundlagen – Funktionsweise – Anodensysteme – galvanische Elemente – Vergleich zu anderen Instandsetzungsprinzipien – Kosten – Regelwerke – Zustimmung im Einzelfall – Qualifikationen – Praxisbeispiele – Wartung[19] Füllen von Rissen und Hohlräumen (C. Helf)Rissursachen – Rissarten – Rissmerkmale – Risszustände – Ziele des Füllens – Zweck des Füllens – Füllstoffe – Füllarten – Packer – Verdämmung – Anwendungstechnik – Verbund – Prüfungen[20] Oberflächenschutzmaßnahmen für Bodenflächen (C. Helf)Aufgaben – Eigenschaften – Beschichtungsstoffe – Systeme – Anwendungstechnik – Spritzabdichtung – Anforderungen – Rissüberbrückung – Bandagen – maschinelle Beschichtung – Kontrolle der Schichtdicke – Frischbetonschutz – Beschichtung verölter Oberflächen – Haftzugfestigkeit – Schadensbilder6. Tag[21] Oberflächenschutzmaßnahmen für Wand- und Deckenflächen (C. Helf)Aufgaben – Eigenschaften – Beschichtungsstoffe – Systeme – Hydrophobierungen – Anwendungstechnik – Anforderungen – Rissüberbrückung – besondere Eigenschaften – Haftzugfestigkeit – Diffusionsverhalten[22] Planung der Ausführung von Instandsetzungs- und Schutzmaßnahmen (C. Helf)Bauablauf – Baustelleneinrichtung – Arbeitssicherheit – Schadstoffe – Schutz der Umgebung – Umgebungsbedingungen – Abrechnung von Instandsetzungsmaßnahmen – Nebenleistungen – besondere Leistungen[23] Qualitätssicherung der Ausführung von Instandsetzungs- und Schutzmaßnahmen (C. Helf)Qualitätsnachweise der Produkte und Systeme – Prüfplan – Qualitätsmanagementsystem – Dokumentation – Eigenüberwachung – Fremdüberwachung – Konfliktsituationen (Bauablaufstörungen)[24] Praxisbeispiele mit technisch anspruchsvollen Aufgabenstellungen (C. Helf)Instandsetzung eines 10-geschossigen Parkhauses in Innenstadtlage unter laufendem Verkehr – Einbau eines mineralischen Oberflächen-Schutzsystems im Vorklärbecken einer Kläranlage – Erneuerung eines Industriebodenbelags mit hoher Beanspruchung in der LebensmittelindustrieModul 3 – Ingenieurleistungen zur Planung, Ausführung und ÜberwachungLeitung: Manfred SchröderMontag, 7. und Dienstag, 8. April 20258.45 bis 12.00 und 13.30 bis 16.45 Uhr7. Tag[25] Besonderheiten bei Schutz und Instandsetzung im Brücken- und Ingenieurbau (A. Radnai)Regelwerke – Grundsätze – Instandsetzung – Schutzmaßnahmen – Füllen von Rissen und Hohlräumen – Qualitätssicherung der Ausführung – Erfahrungen – neue Regeln für die Planung – weitere Aspekte – Fazit[26] Besonderheiten bei Schutz und Instandsetzung an Verkehrs-Wasserbauwerken (H. Müller)Regelwerke – Sonderregelungen – Expositionsklassen – Randbedingungen – Typische Bauweisen – Vorsatzschalen Beton/Spritzbeton – Betonersatz – Rissinjektion – Oberflächenschutz[27] Ermittlung des Ist-Zustandes (D. Hock)Erhebungen zum Bauwerk – Historie – Bauart – Schaden – Standsicherheitsrelevanz vor und während der Ausführung – Standsicherheitsbeurteilung – Verantwortlichkeit gemäß Regelwerken – Untersuchungen – Prüfplan – einfache, gehobene und aufwendige Prüfverfahren – Kosten der Untersuchung und Prüfung vor Ort und im Labor[28] Bauwerksdiagnose (D. Hock)Erweiterte Prüfungen – Ergebnisse – Auswertung – Schadenskataster – Bericht – Gutachten – Bewertung des Ist-Zustands – Restnutzungsdauer – Instandsetzungsziel – Qualitätssicherung8. Tag[29] Festlegung des Soll-Zustandes, Konzept und Ausschreibung (C. Golar)Qualifikation – Planungsbedürftigkeit – Nebengewerke – Soll-Zustand festlegen – Planen – Instandsetzungskonzept – Kostenschätzung – Instandsetzungsplan – DIN 31051 – Instandhaltungsplan – Wartung – Inspektion – Ausschreibung – Angebotseinholung – Preisspiegel – Vergabe – Hinweispflichten[30] Überwachung, Abnahme und Abrechnung (C. Golar)Bauüberwachung – baubegleitende Planung – Fremdüberwachung – Nachtragsangebote – Abnahme – Abrechnung – Dokumentation – Haftung – Streitregelung am Bau – Zusammenarbeit der Beteiligten[31] Prüf- und messtechnische Geräte (C. Hoffmann)Ausstellung und Vorführung in Präsenz an der TAE: Druckfestigkeit – Betondeckung – Potentialfeldmessung – Carbonatisierung – Lufttemperatur – Luftfeuchte – Taupunkttemperatur – Untergrundtemperatur – Chloridgehalt – Sulfatgehalt – Rautiefe[32] Vorbereitung zur Prüfung (M. Schröder)Zeitrahmen – Sitzordnung – Verhaltensregeln – Umfang – Ablauf – Form der Fragen – Anzahl der Fragen – Beispiele – AuswertungPrüfungenMontag, 30. Juni bis Mittwoch, 2. Juli 2025Die Teilnahme an den Prüfungen ist freiwillig. Eine rechtzeitige separate Anmeldung ist erforderlich. Möchten Sie daran teilnehmen, fallen zusätzlich EUR 590,00 (MwSt.-frei) an.9. Tag, 9.00 bis 12.00 Uhr[33] schriftliche Prüfung (M. Schröder, S. Wehrle)Der schriftliche Teil der Prüfung besteht aus zwei Teilen:– Offene Fragen sind zu beantworten. Die Prüfungsdauer beträgt ca. 60 Minuten.– Ein Fallbeispiel ist zu behandeln. Die Prüfungsdauer beträgt ca. 90 Minuten.10. und 11. Tag, 9.00 bis 16.30 Uhr (je nach Teilnehmerzahl ggf. auch länger)[34] mündliche Prüfung (G. Reichle, M. Schröder, S. Wehrle)Vorrausetzung für die Zulassung zur mündlichen Prüfung ist das Bestehen der schriftlichen Prüfung. Die Dauer der mündlichen Prüfung beträgt ca. 30 Minuten/Teilnehmer. Urkunde des ABB-SKPDie erfolgreiche Ausbildung zum Sachkundigen Planer (Teilnahme am Lehrgang mit bestandener schriftlicher und mündlicher Prüfung) wird mit der Urkunde des ABB-SKP bestätigt. Diese Urkunde hat eine Gültigkeit von drei Jahren und kann bei entsprechender Weiterbildung um jeweils drei Jahre verlängert werden.Teilnehmende, die nicht an der Prüfung teilnehmen oder die Prüfung nicht bestehen, erhalten eine Teilnahmebestätigung mit Angabe der Dauer und Inhalte des Lehrgangs.
Veranstaltungs-Code | FB24-8618-60422227 |