Bodenkundliche Baubegleitung
Der Schutz von Böden bei Baumaßnahmen gewinnt in der Planung, Genehmigung und Bauausführung immer mehr an Bedeutung. Es gilt, vermeidbaren Beeinträchtigungen vorzubeugen und eingetretene Schäden zu beseitigen. Diese Anforderung des Bodenschutzrechts spiegelt sich in zahlreichen Arbeitshilfen der Bundesländer und im Normungswesen wieder. Vorhabenträger, Behörden und Baufirmen müssen sich diesen neuen Anforderungen stellen. Das Seminar geht auf die rechtlichen und fachlichen Grundlagen des Bodenschutzes ein. Weiterhin werden die Aufgaben einer Bodenkundlichen Baubegleitung definiert. Die Teilnehmenden lernen in diesem Seminar, wie sie – Planungen rechtssicher unter Beachtung des Bodenschutzes gestalten – Nebenbestimmungen der Genehmigungen zum Bodenschutz beachten – Bauausschreibungen, Ausführungsplanung und Bautechnik an die Anforderungen des Bodenschutzes anpassen – Baubehinderungen und Nachtragsmanagement vermeiden Anhand von Praxisbeispielen werden mögliche Beeinträchtigungen von Böden im Bauablauf und mögliche Vermeidungsmaßnahmen aufgezeigt. Die Bedeutung der Genehmigung und Bauausschreibung wird thematisiert. Das eintägige Seminar vermittelt einen wertvollen Einblick in die Aufgaben und Methoden der Bodenkundlichen Baubegleitung. Es ist als Einstieg zu verstehen und qualifiziert alleine nicht, anspruchsvolle Bodenschutzkonzepte im Sinne der DIN 19639 „Bodenschutz bei Planung und Durchführung von Bauvorhaben“ erstellen zu können. Interessierte, die in diesem Bereich eigenständig agieren wollen, können sich an den Anforderungen nach DIN 19639 oder am Merkblatt Band 2 „Bodenkundliche Baubegleitung BBB – Leitfaden für die Praxis“ vom Bundesverband Boden e. V. orientieren. DIN 19639 führt dazu im Anhang C wie folgt aus: Notwendige Fachkenntnisse für den baubegleitenden Bodenschutz Folgende Fachkenntnisse sind in der Regel erforderlich, die durch Abschluss einschlägiger Studiengänge oder Fortbildungen oder durch geeignete Referenzen zu belegen sind: a) theoretisches bodenkundliches Wissen (Bodenansprache nach DIN 4220, Bodenphysik, -mechanik und -chemie) b) praktische Erfahrungen in der Feldbodenkunde und in der Bewertung von Böden unter dem Aspekt Bodenschutz c) technisches und planerisches Fachwissen über Bauprozesse und deren Wirkung auf Böden d) landwirtschaftliches bzw. forstwirtschaftliches Wissen (Landtechnik, Bewirtschaftungsverfahren usw.) soweit vorhabenbezogen notwendige) hydrologisches Wissen und Wasserrecht soweit vorhabenbezogen notwendig f) Kenntnisse des Bodenschutzrechtes g) Kenntnisse der einschlägigen Normen und Regelwerke h)Erfahrungen im Projektmanagement i) Kommunikationssicherheit und Erfahrungen im Konfliktmanagement j) Kenntnisse im Erstellen von Leistungsverzeichnissen und Vergabeverfahren. HinweisDas Seminar ist gemäß der Fortbildungsordnung der Ingenieurkammer Baden-Württemberg und der Ingenieurkammer-Bau NRW (mit 8 Unterrichtseinheiten) anerkannt.Diese Veranstaltung wird von der Architektenkammer Baden-Württemberg als Fort- /Weiterbildung mit einem Umfang von 8 Unterrichtsstunden für Mitglieder und Architekten/Stadtplaner im Praktikum für die Fachrichtungen Architektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung anerkannt.Das Seminar ist im Sinne der Fort- und Weiterbildungsverordnung der Architektenkammer NRW mit 8 Fortbildungspunkten für die Fachrichtungen Architektur/Innenarchitektur/Landschaftsarchitektur/Stadtplanung anerkannt.
Donnerstag, 12. Dezember 20249.00 bis 12.15 und 13.15 bis 16.30 Uhr1. Zielsetzungen des Bodenschutzes bei BauvorhabenSchutz des Bodengefüges – Vermeiden von VerdichtungenErhalt der Bodenschichtungen – Sichern der natürlichen BodenfunktionenSchutz vor Erosion – Vermeiden von Vernässungs- und ErosionsschädenDurchwurzelbarkeit – Sichern oder Wiederherstellung des PflanzenstandortesVermeiden von Schadstoffeinträgen – Abwehr schädlicher Bodenveränderungen2. Rechtliche Grundlagen und NormenBBodSchGBBodSchV inkl. deren Novellierung im Zuge der MantelverordnungDIN 19815:2018-06DIN 19639:2019-09DIN19731:2023-10weitere Regelwerke und Arbeitshilfen3. Beispiele von Beeinträchtigungen im BauablaufHolzeinschlag/Baufeldfreimachung – schädliche BodenverdichtungenBaustellenverkehr – BefahrungsschädenAushubmanagement – Fehler beim Aushub, Zwischenlagerung und WiedereinbauWasserhaltung/Niederschlagswasserbeseitigung – Vernässungs-/Erosionsschädenungeeignete Bautechnik – erhebliche Beeinträchtigungen von Bodenfunktionen4. Lösungswege – Bodenschutz in den verschiedenen ProjektphasenPlanungsphase – Erstellen eines BodenschutzkonzeptesAusschreibungsphase – Baubeschreibung und LeistungsverzeichnisAusführungsplanung – Vermeidungsmaßnahmen in den Bauablauf einplanenBauausführung – Zusammenwirken von Vorhabenträger, Bodenkundlicher Baubegleitung und BaufirmenRekultivierung des Baufeldes/Bauabschluss – Tieflockerung, Zwischenbegrünung etc.5. PraxisbeispieleGewässerbau – WRRL-Maßnahmen zur Verbesserung der GewässerstrukturLeitungsbau – Gasleistungsbau und Höchstspannungserdkabelerneuerbare Energien – WindenergieanlagenRekultivierung von Tagebauen und sonstigen Abgrabungenhochwertige Verwertung von überschüssigem Bodenaushub
Veranstaltungs-Code | FB24-354492-60422181 |