Arbeiten unter Spannung mit AuS-Pass
In der modernen Arbeitswelt der Elektrotechnik kommt es immer wieder vor, dass unter Spannung gearbeitet werden muss. Einerseits ergibt sich das aus der Arbeit selbst, zum Beispiel bei der Fehlersuche. Andererseits führt der Wunsch nach ständiger, unterbrechungsfreier Energieversorgung dazu, dass gearbeitet werden muss, ohne vorher freizuschalten. Dazu braucht man zwingende Gründe, speziell qualifiziertes Fachpersonal (fachlich und persönlich geeignet), eine sehr gründliche Arbeitsvorbereitung sowie spezielle Werkzeuge, Betriebsmittel und Schutzausrüstungsgegenstände. Ziel des Lehrgangs ist der Schutz von Gesundheit und Leben beim Arbeiten unter Spannung (AuS). Dazu sind alle am AuS Beteiligten zu sensibilisieren bzw. zur Einhaltung der Forderungen des Arbeitsschutzes sowie zum sicheren und möglichst gefahrlosen Arbeiten unter Spannung zu bewegen.Der Ablauf des Lehrgangs nach DGUV-Regel 103-011 sieht vor:– theoretische Schulung– theoretische Prüfung– nach bestandener Prüfung praktische Schulung an realen Schaltgeräten, Schaltschränken oder sonstigen für die Praxis relevanten Betriebsmitteln.Der Lehrgang bietet die erforderliche „Spezialausbildung in Theorie und Praxis“ bis 1kV AC und schließt mit dem Erwerb des „AuS-Passes“ ab. HINWEISBitte bringen Sie Ihre Persönliche Schutzausrüstung (PSA) sowie ein Lichtbild für den AuS-Pass mit.Das Seminar ist vom VDSI Verband Deutscher Sicherheitsingenieure e.V. als geeignet für die Weiterbildung von Sicherheitsfachkräften nach § 5 (3) ASiG eingestuft worden, und die Teilnehmer erhalten auf der qualifizierten Teilnahmebescheinigung 2 VDSI-Punkte Arbeitsschutz.
Mittwoch, 5. November 20259.00 bis 12.15 und 13.45 bis 17.00 UhrTHEORIE1. „Arbeiten unter Spannung“ in der modernen Arbeitswelt einer ElektrofachkraftWie sieht die Praxis aus, und was ist erlaubt?2. Rechtlicher Rahmen für das AuS (relevante Auszüge)Arbeitsschutzgesetz (#1), Betriebssicherheitsverordnung (#2)DGUV Vorschrift 1 (#3)DGUV Vorschrift 3 (versus TRBS 1203)DGUV Regel 103-011Voraussetzungen für das Arbeiten unter SpannungMitwirkende beim AuS und ihre VerantwortungGefährdungsbeurteilung nach TRBS 1111 (Kurzfassung) sowie nach #1, #2 und #33. Gefährdungen beim Arbeiten unter SpannungWelche Verletzungsmöglichkeiten existieren grundsätzlich?der Mensch als Teil eines (Unfall-)StromkreisesWie wird der Unfallstromkreis geschlossen, wie wirken sich Übergangswiderstände aus?Körperdurchströmung, Durchströmungsdauer, Lichtbogenbildung – Auswirkungen, SekundärfolgenUnfallgeschehen – Beispiele aus dem Fundus der BG-UnfallforschungUnfallrisiken: Wieso kommt es überhaupt so weit?Schutz vor den Gefahren des elektrischen Stroms beim AuS – Technische, Organisatorische, Persönliche Schutzmaßnahmen (TOP)4. Körperwiderständeaufgrund des Durchströmungswegesunter besonderen ArbeitsbedingungenTemperatureinflüsse, Platzverhältnissetrockene, nasse, salznasse Hautunter Berücksichtigung von Spannungsart, -höhe und Frequenz5. Wirkung des elektrischen Stroms auf den MenschenAC- und DC-Diagramm nach BiegelmeierKonsequenzen aus solchen Untersuchungen, zum Beispiel Grenzwerte, die in verschiedenen Normen wiederzufinden sindgefährliche Berührungsspannungenfür Menschen, für Nutztiereunter besonderen UmgebungsbedingungenAnforderungen an RCD’s in Hinblick auf Personenschutz und Brandschutz (Sachschutz)Abschaltzeiten für Endstromkreise in unterschiedlichen Netzformen6. Technische Rahmenbedingungen in Zusammenhang mit dem AuS und Eingrenzung der zur Praxis nötigen VoraussetzungenNetzformen, Schutzziele und SchutzmaßnahmenBetriebsmittel, Werkzeuge, Schutzausrüstungsgegenstände7. Theoretische PrüfungDonnerstag, 6. November 20259.00 bis 12.15 und 13.45 bis 17.00 Uhr8. Besprechung der PrüfungsergebnissePRAXIS9. Tauschen von elektrischen Betriebsmitteln / Komponenten unter Spannung 10. Schlußbesprechung
Veranstaltungs-Code | FB24-22919-60422454 |